Neukölln. Nach einer Sprengstoffexplosion gestern Abend in Neukölln, erlitten mehrere Personen Verletzungen, darunter ein Kleinkind. Nach bisherigen Erkenntnissen alarmierte ein Anwohner der Reuterstraße die Polizei gegen 20 Uhr wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zur Einfahrt eines Mehrfamilienhauses. Als sich die eingesetzten Beamten dem Wohnhaus näherten, explodierte nach ersten Erkenntnissen eine sogenannte Kugelbombe unmittelbar vor den beiden Polizisten. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe befand sich eine Gruppe von ungefähr zehn Personen, vor einem in dem Haus befindlichen Restaurant. Teil dieser Gruppe war ein Elternpaar mit ihren beiden Kindern. Deren fünfjährige Tochter erlitt durch die Explosion Verbrennungen im Halsbereich. Der dreijährige Sohn wurde von einem durch die Luft geschleuderten Gegenstand getroffen, blieb jedoch unverletzt. Die beiden Polizisten erlitten Knalltraumata. Im Verlauf der Rettungsmaßnahmen meldete sich ein weiterer Geschädigter. Der 50-Jährige gab an, dass er zum Zeitpunkt der Explosion ebenfalls vor dem Restaurant stand. Er klagte über Ohrenschmerzen, lehnte jedoch eine medizinische Behandlung ab. Rettungskräfte brachten die Fünfjährige und die beiden Polizisten, die ihren Dienst nicht fortsetzen konnten, zu entsprechenden ambulanten Behandlungen in Krankenhäuser. Zeugen gaben an, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen männlichen Jugendlichen gehandelt haben soll, der, nachdem er die Bombe warf, in Richtung Sonnenallee geflüchtet sein soll. Kurz nach der ersten Explosion ereignete sich in der Nähe der Kreuzung Sonnenallee/Reuterstraße eine weitere Explosion, in unmittelbarer Nähe eines Polizeifahrzeuges. Dabei wurde nach ersten Erkenntnissen niemand verletzt.
Die Ermittlungen, insbesondere gegen wen sich der Angriff richtete, führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.

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