Berlin.

„Ausnahmezustand Silvester“ planmäßig ausgerufen

Am 31.12.2023 wurde um 19 Uhr planmäßig der sogenannte „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Das bedeutet, dass zusätzliche Führungsdienste eingesetzt wurden und die Personalstärke auf den Wachen sowie den Organisationseinheiten erhöht wurde. Ziel des Stabs ist es, neben der Berichtspflicht immer im „Hot Standby“ zu sein. Sollte eine besondere Einsatzlage entstehen, die längerfristig eine Vielzahl an Kräften bindet und besonderer Führung bedarf, muss der Stab sofort übernehmen können. Weiterhin wurden unsere Freiwilligen Feuerwehren, die Hilfsorganisationen, Rettungsdienstpersonal der Bundeswehr und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk einbezogen und unterstützten die Kräfte der Berufsfeuerwehr in der einsatzreichsten Nacht des Jahres. Das Einsatzgeschehen nahm in den frühen Morgenstunden deutlich ab, so dass der Ausnahmezustand um 4:20 Uhr beendet werden konnte.

 

Einsatzzahlen

Durchschnittlich bewältigt die Berliner Feuerwehr 1.450 Einsätze pro Tag. In der diesjährigen Silvesternacht wurden allein zwischen 19 und 6 Uhr 1598 Einsätze im Stadtgebiet von Berlin bewältigt. Darunter waren 663 gemeldete Brände, 861 Rettungsdiensteinsätzen sowie 74 Technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze.

In der Silvesternacht 2022/2023 waren es im selben Zeitraum insgesamt 1.717 Einsätze, darunter 749 Brände, 825 Rettungsdiensteinsätze sowie 53 technische Hilfeleistungen.

Personalstärke

Die Berliner Feuerwehr bereitete sich auch auf diesen Jahreswechsel wieder gut vor. Im Vergleich zum Regelbetrieb wurde die Personalstärke wieder nahezu verdreifacht. Für gewöhnlich sind in der Nacht 531 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Dienst.

In der Silvesternacht waren im Einsatz:

  • 849 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr
    • hiervon 78 Mitarbeitende in der Leitstelle. Im Regelbetrieb sind es 32.
  • 550 ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren

Außerdem wurden unterstützend tätig:

  • 92 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst)
  • und 56 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk

Insgesamt waren damit 1625 Einsatzkräfte im Dienst.

 

Übergriffe auf Einsatzkräfte

Bedauerlicherweise kam es erneut zu gewalttätigen Angriffen auf Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr. Insgesamt wurden 30 Übergriffe über das interne Meldesystem dokumentiert, hierbei wurden nach jetzigem Stand aber keine Rettungskräfte verletzt.

Im Vergleich: Letztes Jahr war es in der Silvesternacht zu 69 Übergriffen gekommen. 15 Einsatzkräfte wurden verletzt, eine Einsatzkraft musste stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Im Jahr davor wurden 10 Übergriffe registriert.

 

Landesbranddirektor Dr. Homrighausen: „An diesem ersten Januartag können wir sagen, dass der Jahreswechsel aus Sicht der Berliner Feuerwehr im Vergleich zum Vorjahr glimpflich abgelaufen ist. Dennoch verzeichneten wir insbesondere im Rettungsdienst und bei der Brandbekämpfung deutliche Einsatzspitzen. Die Zahl der Angriffe auf Einsatzkräfte ist erfreulicher Weise zurückgegangen. Jeder Angriff auf Einsatzkräfte ist dennoch einer zu viel und absolut inakzeptabel. Wir werden das nicht tolerieren und in jedem einzelnen Fall Strafantrag stellen. Ich danke allen Einsatzkräften für ihr unermüdliches Engagement.“

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