NÜRNBERG. (844) Am Dienstagabend (18.07.2023) ging ein 28-jähriger Mann vor dem Nürnberger Hauptbahnhof mit einer abgebrochenen Glasflasche auf mehrere Polizeibeamte los. Drei Polizisten erlitten Schnittverletzungen. Die Nürnberger Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Totschlags.
Gegen 18:25 Uhr meldete ein Zeuge über den Notruf der Polizei einen Mann, der im Bereich der Straßenbahninsel vor dem Nürnberger Hauptbahnhof Passanten anpöbeln soll. Der Mann hantiere zudem mit einer zerbrochenen Glasflasche, die er in der Hand halte.
Innerhalb weniger Minuten war eine Streife der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte vor Ort und sprach den Mann an. Weil dieser daraufhin unvermittelt auf die Beamten zuging, forderten sie den Mann auf, stehenzubleiben und die Flasche abzulegen. Der 28-Jährige lief jedoch weiter und stach mehrfach mit der abgebrochenen Glasflasche in Richtung der Beamten. Erst nachdem weitere Streifenbesatzungen an der Tatörtlichkeit eintrafen, konnte der Mann überwältigt und gefesselt werden.
Drei Beamte erlitten bei dem Angriff beziehungsweise bei der Überwältigung des Mannes Schnittverletzungen. Ein 23-jähriger Polizist ist auf Grund seiner Verletzungen bis auf Weiteres nicht mehr dienstfähig.
Während der Festnahme durch die Polizei kamen mehrere Unbeteiligte zur Einsatzörtlichkeit und wirkten verbal auf die Beamten ein. Weil die Personen einem Platzverweis zunächst nicht nachkamen, wurden weitere Streifen – auch der Bundespolizei – hinzugezogen, die die Platzverweise schließlich durchsetzten. Ein Mann musste in diesem Zusammenhang in Gewahrsam genommen werden.
Die Nürnberger Mordkommission hat noch am Abend die Ermittlungen gegen den 28-Jährigen aufgenommen. Die Beamten stehen hierbei im engen Austausch mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, welche Haftantrag wegen des Verdachts des versuchten Totschlags stellte. Er wird im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.
Während der Tathandlung hat der Mann mit syrischer Staatsbürgerschaft mehrfach „Allahu akbar“ geäußert. Um zu prüfen, ob die Tat eventuell in einen islamistischen Zusammenhang zu bringen ist, leitete die Kriminalpolizei entsprechende Umfeldermittlungen zu dem Mann ein. Der Verdacht hat sich nach ersten Erkenntnissen bis dato noch nicht bestätigt.
Die Ermittler bitten zudem Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer 0911 2112 – 3333 beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken zu melden.