Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Im Rahmen der bundesweiten Protestveranstaltungen gegen Kürzungen von Agrarsubventionen kam und kommt es seit den frühen Morgenstunden auch in der Region Nord-Ost-Niedersachsen in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen zu teilweise nicht unerheblichen Verkehrsbehinderungen.
In der Region Lüneburg nahmen nach vorläufigen Schätzungen insgesamt mehr als 400 Traktoren/Ackerschlepper sowie mindestens die gleiche Anzahl an Lkw, Speditions-und Handwerksfahrzeuge an dem Protest teil. Die Polizei war mit mehreren Dutzend Einsatzkräften im Einsatz und versuchte die einzelnen Konvois auf eine bereits mit dem Versammlungsanmelder vorbesprochene Aufzugsroute zu kanalisieren. Eine Vielzahl der Fahrzeuge setzte ihre Fahrt im Verlauf auf dieser Route auf der Lüneburger Ostumgehung sowie dem östlichen Stadtring fort.
Weitere Fahrzeugkonvois kamen zeitweilig in Kreuzungsbereichen im Lüneburger Stadtgebiet zum Stillstand. Die Verantwortlichen lösten nach Ansprache bzw. selbstständig nach ca. 15 bis 20 Minuten die Engstellen wieder auf. Insbesondere auf der Lüneburger Ostumgehung kam es durch die langsam fahrenden Fahrzeuge, die auch zum Stillstand kamen, zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Ein Auffahren auf die BAB 39 in Richtung Hamburg wurde durch die Einsatzkräfte der Polizei unterbunden.
Zu einem kleineren Vorfall kam es in den Morgenstunden im „temporär durch Traktoren blockierten“ Kreuzungsbereich Hamburger Straße/Moldenweg. Dort war ein 48 Jahre alter Pkw-Fahrer durch ein gespanntes „Flatterband“ gefahren. Dabei gelangte ein 43 Jahre alter Teilnehmer der Demonstration kurzzeitig auf die Motorhaube. Im Anschluss kam es zu einem Wortgefecht. Die Polizei war vor Ort und hat nun Ermittlungen wegen Straßenverkehrsgefährdung sowie Nötigung gegen die beteiligten Personen eingeleitet.
Im Landkreis Uelzen waren seit den frühen Morgenstunden ausgehend von insgesamt neun Sammelpunkten mehr als 600 Traktoren und sonstige Fahrzeugen unterwegs. Dabei kam es immer wieder zu kurzzeitigen „punktuellen Blockaden“, die jedoch nach Ansprache wieder aufgelöst werden. Auch vor dem Hintergrund der guten Organisation durch die Verantwortlichen der angemeldeten Proteste bestand eine hohe Kooperationsbereitschaft, so dass sich größtenteils an die vorbesprochenen Auflagen gehalten wurde. Parallel waren gut ein Dutzend Fahrzeuge sowie mehr als 200 Personen in den Mittagsstunden bei einer Kundgebung auf dem Uelzener Herzogenplatz präsent.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg kam es in den frühen Morgenstunden zu einer kurzzeitigen „Blockade“ der Bundesstraße 191 – Dömitzer Brücke. Parallel waren verschiedene kleinere Traktorkonvois auf Bundesstraßen, Kreuzungen und neuralgischen Punkten präsent und „blockierten“ diese kurzzeitig. Betroffen waren u.a. die Bundesstraße 191, 248 und 493 sowie weitere Landes- und Kreisstraßen. Insgesamt beteiligten sich gut 300 Fahrzeuge an den Aktionen.
Der Protest der Landwirte, Spediteure und Handwerkbetriebe dauern in allen drei Landkreisen an. Parallel ist die Polizei weiterhin präsent und mahnt alle Beteiligten zu umsichtigen Handeln.