Rhein-Erft-Kreis – Ermittlungen wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs mit Corona-Testzentren
Staatsanwaltschaft Köln und Polizei Rhein-Erft-Kreis geben bekannt:
Die Polizei Rhein-Erft-Kreis hat am Dienstagmorgen (9. Mai) zahlreiche Durchsuchungsbeschlüsse und einen Haftbefehl in einem Verfahren der Staatsanwaltschaft Köln gegen sechs Beschuldigte wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges im Zusammenhang mit dem Betrieb mehrerer Corona-Testzentren vollstreckt. Insgesamt durchsuchten die Beamten rund 30 Objekte in Bergheim, Hürth, Elsdorf, Kerpen, Köln, Aachen, Mettmann, Hamm (Sieg) und Chemnitz, darunter sowohl Wohn- als auch Geschäftsräume. Die Ermittler nahmen in Kerpen den Hauptbeschuldigten (38) fest. Zudem stellten die Beamten unter anderem zwei Porsche Cayenne, einen Mercedes Vito, einen Ferrari F8 und einen Lamborghini Urus sicher. Damit zogen die Kriminalbeamten Vermögenswerte in mindestens sechsstelliger Höhe ein. Die Staatsanwaltschaft Köln veranlasste zudem die Eintragung von Veräußerungsverboten und Zwangssicherungshypotheken in die Grundbücher mehrerer Immobilien der Beschuldigten.
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, mit dem Betrieb von 14 Testzentren (Sindorf, Erftstadt, Bedburg, Bergheim, Hürth, Euskirchen, Köln, Rommerskirchen) über einen Zeitraum von fast zwei Jahren bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung falsche Abrechnungen eingereicht und so einen Schaden in Höhe von rund 4 Millionen Euro verursacht zu haben. Dem Hauptbeschuldigten wird zudem vorgeworfen, ca. 1,4 Millionen Euro veruntreut und für sich genutzt zu haben.
Mit der Anzeige eines Zeugen nahm die Polizei Rhein-Erft-Kreis die Ermittlungen bereits im September 2022 auf: Der Zeuge hatte von einem Testzentrum für seine Tochter ein Testergebnis zugestellt bekommen, obwohl diese dort nie getestet worden war. Die Erkenntnisse aus der daraus resultierenden Durchsuchung des betroffenen Testzentrums sowie der Privat- und Geschäftsräume des hier Hauptbeschuldigten, führten zu dem Verdacht zahlreicher gleichgelagerter Betrugsstraftaten. Für die weitere kriminalpolizeiliche Arbeit setzte die Polizei Rhein-Erft-Kreis eine Ermittlungsgruppe ein. Die umfangreichen Ermittlungen führten schließlich zu dem Erlass der heute vollstreckten Durchsuchungs- und Arrestbeschlüsse sowie zu dem Haftbefehl.