(Kreis Calw) – Keine Verletzten bei einem Großbrand in einer Schreinerei im Industriegebiet von Simmozheim. Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden von ca. 3 Mio. Euro. Gegen 12:50 Uhr wurden am Donnerstagmittag die Feuerwehren Simmozheim und Althengstett durch die Integrierte Leitstelle (ILS) in Calw mit dem Einsatzstichwort Großbrand in einem Industriegebäude in Simmozheim alarmiert.
„Nach sieben Minuten war ich mit dem ersten Fahrzeug und den Einsatzkräften vor Ort. Bereits auf der Anfahrt erkannten wir die Brandausdehnung und ich alarmierte umgehend die Feuerwehren aus Gechingen und Ostelsheim nach“, so der Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Simmozheim Bernd Robertz.
„Beim Eintreffen wurde uns durch den Eigentümer der Firma mitgeteilt das bereits alle Mitarbeitende das Gebäude verlassen hatten und sich keine Personen mehr im Brandobjekt befinden. Somit konnten wir umgehend mit der Brandbekämpfung beginnen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits eine komplette Brandausdehnung mit bis zu 25 Meter hohe Flammen. An einen Innenangriff war nicht mehr zu denken. Wir konzentrierten uns auf die Brandbekämpfung von vier verschiedenen Gebäudeseiten und sicherten die angrenzenden Firmen, mit sogenannten Riegelstellungen, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern“, ergänzt der Einsatzleiter.
Bevölkerung wurde über Großbrand informiert und gewarnt
Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung durch das Landratsamt Calw und Böblingen über die entsprechende WarnApps frühzeitig gewarnt die Türen und Fenster geschlossen zu halten und das Gebiet weiträumig zu umfahren bzw. zu meiden.
Im weiteren Einsatzverlauf wurde die Feuerwehr Calw mit Spezialfahrzeugen an die Einsatzstelle gerufen. Die Drehleiter aus Calw unterstützte bei der Brandbekämpfung mit einem weiteren Wendestrahlrohr die Feuerweher Althengstett mit ihrem Gelenkmast bei der Brandbekämpfung aus der Höhe. Ein weiteres Fahrzeug verlegte eine Schlauchleitung von einer 800 m entfernten Zisterne an die Einsatzstelle. Somit wurden über zwei Parallelleitungen zusätzliches Löschwasser an die Einsatzstelle befördert. Weitere Sonderfahrzeuge des Landkreises Calw mit Atemschutzgeräten und Schlauchmaterial unterstützten bei diesem Einsatz.
„Wir bekämpften die Flammen bei diesem Großbrand mit neun C-Rohren, zwei B-Rohren und zwei Wendestrahlrohe. Insgesamt mussten wir über 20 Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung einsetzen. Ich bin froh, dass es bei diesem Einsatz keine Verletzten gab“, so Robertz abschließend.
Drohne unterstützt Einsatzleitung aus der Luft
Der gesamte Einsatz wurde durch eine Drohne der Feuerwehr mit einer entsprechenden Wärmebildkamera unterstützt und brachte der Einsatzleitung wichtige Erkenntnisse aus der Luft. Auch hier konnte auf eine entsprechende Brandausdehnung umgehend reagiert werden.
Gute Zusammenarbeit mit THW und Baggerfahrer aus dem Industriegebiet
Aufgrund der großen Hitze ist im Einsatzlauf das Dach des Industriegebäudes eingestürzt. Damit die Einsatzkräfte an die Glut- und Brandnester im Inneren der Schreinerei kommen konnten wurde das THW Calw, Ludwigsburg und Stuttgart mit einem Spezialfahrzeug zur Einsatzstelle nach Simmozheim alarmiert. Ein Teleskoplader des THW Stuttgart entfernte entsprechende Dachteile zu besseren Brandbekämpfung. Die gleiche Aufgabe wurde durch einen Privatbagger auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite durchgeführt. So konnte ein Ablöschen der Glutnester sichergestellt werden.
Die Nachlöscharbeiten und eine entsprechenden Brandsicherung dauern bis in die Nacht. Der stellv. Kreisbrandmeister Thomas Reiff informierte sich an der Einsatzstelle über die Lage und unterstützte die Einsatzleitung. Der Rettungsdienst und der DRK Ortsverein Calw waren mit insgesamt 15 Sanitätskräften und sechs Fahrzeugen im Einsatz. Sie übernahmen auch die Versorgung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken.
Die Feuerwehren aus Simmozheim, Althengstett, Gechingen, Ostelsheim und Calw waren mit 20 Fahrzeugen und 100 Feuerwehrkräften vor Ort. Das THW mit vier Fahrzeugen und 13 Einsatzkräften. Die Kriminalpolizei Calw hat noch am Nachmittag die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.