Ratingen – Die Feuerwehr Ratingen wurde am gestrigen Donnerstag den 11.05.2023 um 10:37 Uhr zu einer Türöffnung alarmiert. Gemeinsam mit Einsatzkräften der Polizei verschafften sich die Einsatzkräfte Zugang zu einer Wohneinheit im 10. Obergeschoss auf der Berliner Straße.
Gegen 11:15 Uhr kam – aus bislang ungeklärter Ursache – es zu einer Explosion, bei der insgesamt sieben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst und 2 Polizeikräfte teils schwer verletzt wurden. Aufgrund des Ereignisses alarmierte die zuständige Kreisleitstelle Mettmann zahlreiche Einsatzkräfte. Innerhalb kürzester Zeit konnten aus dem Kreisgebiet und aus der Stadt Düsseldorf zusätzliche Rettungsmittel an die Einsatzstelle disponiert werden.
Aufgrund des Ereignisses mit einer hohen Anzahl von verletzten Personen wurde der Kreisbrandmeister, mehrere Rettungshubschrauber, der leitende Notarzt des Kreises und geschulte Einsatzkräfte zur psychosozialen Unterstützung und Notfallseelsorge hinzugezogen.
An der Einsatzstelle mussten die nachrückenden Rettungskräfte ihre Kolleginnen und Kollegen versorgen, sowie verletzte Kolleginnen und Kollegen der Polizei und einen leicht verletzten Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft. Unter Leitung des Leiters der Feuerwehr Ratingen wurden Einsatzabschnitte zur medizinischen Versorgung, Brandbekämpfung und Gefahrenabwehr, sowie zur Betreuung von Betroffenen und Einsatzkräften gebildet.
Nachdem Einsatzkräfte der Polizei den Täter stellten, führte die Feuerwehr Ratingen eine Brandbekämpfung und anschließend eine maschinelle Belüftung der betroffenen Wohnbereiche durch. Bei den Löscharbeiten wurde eine Leiche in der Wohneinheit gefunden.
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden nach einer medizinischen Versorgung an der Einsatzstelle in Spezialkliniken für Brandverletzte durch Rettungshubschrauber und Rettungswagen transportiert. Die Einsatzkräfte sind teils schwer verletzt. Derzeit befinden sich die Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr und Rettungsdienst in Spezialkliniken in Köln, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf und Bochum. Fünf Kollegen befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt im künstlichen Koma. Teilweise erlitten die Kollegen Verbrennungen von bis zu 40% der Körperoberfläche. Eine Kollegin des Rettungsdienstes konnte nach einer medizinischen Behandlung bereits entlassen werden. Ein weiterer Kollege befindet sich derzeit auf der Normalstation.
Trotz aller Dramatik und tiefster Betroffenheit verlief der Einsatz nach Einschätzung der Feuerwehr professionell und strukturiert.