Hamburg – Am späten Mittwochabend wurde der Feuerwehr über den Notruf ein abgebrochener Balkon mit mehreren verletzten Personen im Krohnstieg in Hamburg-Langenhorn gemeldet. Die Rettungsleitstelle schickte daraufhin ein Großaufgebot an Einsatzkräften zur Einsatzstelle. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte fanden sechs zum Teil schwer verletzte Personen vor, die nach einem plötzlichen Abklappen eines Balkons aus circa neun Meter Höhe gestürzt waren. Die teilweise abgebrochene Balkonplatte hing noch in der Verankerung im dritten Obergeschoß fest.
Auf Grund der Anzahl der verletzten Personen erhöhte der Einsatzleiter bei Eintreffen das Einsatzstichwort auf „Technische Hilfeleistung mit einem Massenanfall von bis zu zehn Verletzten“ (THMANV10) und forderte damit weitere Rettungsdiensteinheiten nach. Ein ebenfalls anrückender leitender Notarzt und der organisatorische Leiter Rettungsdienst übernahmen die Koordination aller rettungsdienstlichen Maßnahmen vor Ort.
Um an die verletzten Personen zu gelangen, mussten die Einsatzkräfte zu Beginn Zäune und Buschwerk mit technischem Gerät entfernen. Unter großer Eigengefährdung konnten die Rettungskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst Hamburg an die Verletzten gelangen, eine Erstversorgung durchführen und sie aus dem Gefahrenbereich retten. Eine der Personen wurde bei dem Unfall schwer, zwei weitere mittelschwer und drei Personen leicht verletzt. Alle Personen sind teilweise mit Notarztbegleitung durch Rettungswagen in Hamburger Kliniken gebracht worden.
Während der gesamten Einsatzdauer bestand die Gefahr, dass sich die Balkonplatte aus der verbliebenen Verankerung lösen könnte. Daher wurden zur Sicherheit die Bewohner der darunterliegenden Wohnungen evakuiert und in anderen Räumlichkeiten untergebracht. Um die Schäden zu beurteilen, wurde ein Baustatiker sowie ein Baufachberater des Technischen Hilfswerks (THW) angefordert. Alle weiteren Maßnahmen wurden eng mit dem Fachberater des THW abgestimmt.
Die Feuerwehr Hamburg war zusammen mit dem Rettungsdienst und dem THW Hamburg mit 60 Einsatzkräften rund drei Stunden im Einsatz für Hamburg.