Horb am Neckar – Bei einem schweren Arbeitsunfall auf der Baustelle der neuen Neckarbrücke in Horb (Landkreis Freudenstadt) sind am Dienstagmittag drei Bauarbeiter ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei Pforzheim stürzten die Männer gegen 12:30 Uhr mit einer Arbeitsgondel in die Tiefe, nachdem ein Tragseil gerissen sein soll.
„Es war ein tragischer Arbeitsunfall“, sagte Polizeisprecher Benjamin Koch. Trotz des schnellen Eintreffens der Rettungskräfte konnten diese nur noch den Tod der Männer feststellen. Die genauen Umstände des Unfalls sind derzeit noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Rottweil hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Baustelle an der neuen Horber Hochbrücke gehört zu den größten Infrastrukturprojekten in Baden-Württemberg. Seit rund zwei Jahren entsteht hier eine 2,1 Kilometer lange Straßenbrücke über das Neckartal. Die Fahrbahn soll in bis zu 70 Metern Höhe verlaufen. Ziel ist es, ab dem Jahr 2028 den Durchgangsverkehr der B 32 über die Brücke zu führen und so die Innenstadt von Horb nachhaltig zu entlasten. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf rund 170 Millionen Euro.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren rund 100 Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz. Für sie stehen nun Notfallseelsorger zur Betreuung bereit. Der Baustellenbetrieb wurde vorerst eingestellt und soll auch am Mittwoch ruhen.
Der Unfall hat in der Region große Betroffenheit ausgelöst. Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger zeigte sich tief erschüttert: „Es ist ein ungewöhnlich schlimmer Unfall.“ Er sprach den Angehörigen, Freunden und Kollegen der Verstorbenen sein Mitgefühl aus. Über der künftigen Neckarbrücke liege nun ein Schatten, so Rosenberger.