Wittichenau (Sachsen) – In einer intensiven Suchaktion durchforstet die Polizei seit mehreren Wochen eine Biomüll-Deponie im Landkreis Bautzen. Ziel ist es, den Leichnam eines Neugeborenen zu finden. Kriminaltechniker in Schutzanzügen und Atemmasken durchsuchen dabei jeden einzelnen Bereich der Kompostieranlage, unterstützt von schwerem Gerät wie Baggern und Förderbändern.

Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt bestätigte nun gegenüber der Presse, dass seit Anfang September 2024 im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens nach einem toten Säugling gesucht wird. Nach bisherigen Erkenntnissen kam das Baby tot zur Welt.

Die Mutter steht im Verdacht, den Leichnam nach der Totgeburt in einer Biotonne entsorgt zu haben. Es wird jedoch kein Tötungsdelikt vermutet. Der Mutter wird stattdessen ein Verstoß gegen das Bestattungsgesetz zur Last gelegt, was als Ordnungswidrigkeit gilt.

Die umfangreiche Suche auf der Kompostieranlage Brischko gestaltet sich äußerst schwierig, da die Beamten jeden Kubikmeter des Biomülls sorgfältig abtragen müssen. Auch Müllwagenfahrer wurden im Zuge der Ermittlungen befragt. Wie lange die Sucharbeiten andauern werden, bleibt unklar.

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