Hagen – Am Montagabend, dem 12.08.2024, kam es im Hagener Süden zu einem besorgniserregenden Vorfall, der das rasche Eingreifen eines aufmerksamen Passanten sowie der Polizei erforderlich machte. Ein 33-jähriger Mann hatte seinen dreijährigen Sohn in einem stark erhitzten und vermüllten Fahrzeug zurückgelassen, während er einer Prostituierten einen Besuch abstattete. Der Junge musste daraufhin in ein Hagener Krankenhaus gebracht werden.

Gegen 21:00 Uhr wurde die Polizei durch einen Zeugen alarmiert, der etwa 15 Minuten zuvor ein stark schwitzendes Kind auf der Rückbank eines geparkten Fahrzeugs entdeckt hatte. Das Auto, welches sich ungeschützt in der Sonne befand, war von außen verschlossen, wobei die Fenster nur minimal geöffnet waren. Eine ausreichende Luftzufuhr war somit nicht gewährleistet. Der aufmerksame Passant sprach mit dem Kind, das schließlich die Tür von innen öffnete. Andere Passanten eilten hinzu und versorgten den Jungen mit Wasser.

Der alarmierte Rettungsdienst stellte bei einer ersten Untersuchung eine erhöhte Körpertemperatur sowie erste Anzeichen einer Dehydrierung fest. Der Dreijährige wurde daraufhin zur stationären Behandlung in ein Hagener Krankenhaus eingeliefert. Die leibliche Mutter des Jungen wurde umgehend informiert und zeigte sich bestürzt über das Verhalten ihres Verlobten, welches sie als untypisch beschrieb.

Der Vater des Kindes erschien gegen 21:40 Uhr am Einsatzort. Er gab an, dass er lediglich eine Freundin besucht habe, um sich Geld zu leihen, und sich dabei „verquatscht“ habe. Sein Sohn habe währenddessen im Auto geschlafen. Erste Ermittlungen der Polizei ergaben jedoch, dass der Mann bereits gegen 20:15 Uhr sein Fahrzeug abgestellt hatte, um eine Prostituierte aufzusuchen. Zu diesem Zeitpunkt lag die Außentemperatur laut Deutschem Wetterdienst bei 26 Grad Celsius.

Die Polizei hat gegen den Vater Anzeige wegen Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht sowie wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen. Auch das Jugendamt wurde in den Fall involviert.

Die Hagener Polizei warnt in diesem Zusammenhang eindringlich davor, Kinder oder Tiere allein in geparkten Fahrzeugen zurückzulassen. Selbst bei „nur“ abendlicher Sonneneinstrahlung kann ein Auto innerhalb kürzester Zeit zu einer tödlichen Falle werden. Wer ein Kind oder ein Tier in einer solchen Situation entdeckt, sollte sofort reagieren: Stellen Sie sicher, dass die Person oder das Tier noch ansprechbar ist, suchen Sie nach dem Fahrzeughalter und alarmieren Sie gegebenenfalls die Polizei oder Feuerwehr. Bei ausbleibender Reaktion wählen Sie umgehend den Notruf unter 112.

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